presse

zum pressedownloadbereich gehts hier.

stimmen über azur ton nähe – flussdiktate

Lange hat mich kein Lyrikband so vollkommen neu beeindruckt. Mit der ersten Zeile, in der ›pielach 48°09’57.0”N 15°33’08.0”O‹ verortet, entsteigt eine große Dichterin mit ihrem poetischen Wasseraktivismus den ›bächinnen‹ und deren Verwandten: ›jeder fluss hat eine seele‹. Ein Buch, das in seinm Fließen weiß, wie marginal Festland auf unserem Planeten ist. Wasserleichte Lieblingszeilen wellen einander nach: ›bäche sprechen ihre eigenen sprachen‹. ›auch ströme streiten sich dann / wer welchen / namen trägt‹. ›in deiner brust / sitzt ein verwundetes / fischkind‹. Siljarosa Schletterer, ›azur töne nähe‹, soeben bei Limbus erschienen – Empfehlung!

Mikael Vogel Link

[…] Und nun legt die Dichterin und Kulturvermittlerin Siljarosa Schletterer ihr beeindruckendes Lyrikdebüt azur ton nähe vor, das durch elf vielschichtige Grafiken des Künstlers Franz Wassermann bereichert wird.[…] Nicht mehr der Homo sapiens steht als dominante Art über allen anderen, sondern er wird ein Gleicher innerhalb der Schöpfung, was ihn zu mehr Achtsamkeit verpflichtet – ein drängender zeitgenössischer Ansatz, denkt man an Artensterben und drohende Klimakatastrophen, hier akzentuiert mit Kritik an der Sprache der Macht und an Wirtschaftsformen. Als Antwort auf das Konzept Herrschaft und als Gegenentwurf zum göttlichen Auftrag der Genesis, dass der Mensch sich die Erde unterwerfen solle, mahnt Schletterer Verantwortung ein und regt die Utopie einer „liebesartenvielfalt“ an. […]

Monika Vasik – poesiegalerie

Die Innsbrucker Lyrikerin Siljarosa Schletterer hat in „azur ton nähe“ keine Gedichte ge-, sondern „flussdiktate“ aufgeschrieben. Schon im einordnenden Untertitel zeigt sich also Verschiedenes: Hier wird keine Natur beschrieben, sondern die Gewässer – vom Arzler Bach über Inn und Donau bis zum Rhein und seinen Zuflüssen – sind am Wort, sie werden angesprochen und sprechen zurück. […] Auch die elf mit den Gedichten korrespondierenden Graphiken von Franz Wassermann reden bisweilen drein, sie erweitern den Blick oder verschieben ihn im Gespräch mit Schletterers Texten wenigstens so weit, dass man auch das Bekannte, das Bacherl, an dem man täglich vorbeieilt zum Beispiel, neu sieht.

Joachim Leitner – Tiroler Tageszeitung 31.Oktober.2022

Siljarose Schletterer dichtet die Flüsse in ihrem Gedichtband nicht als Objekte, nicht als Naturphänomene, die beschrieben werden sollen, die eine Szene bestimmen, wie in einem Reiseroman des 19. Jahrhunderts. Sie nähert sich ihnen assoziativ an. Als Lebewesen, die sie im Moment der Wahrnehmung festschreibt. Ihr Blick auf ihre Subjekte ist ein emphatischer. Die Emotionen rangieren von Bewunderung bis Mitleid, aber über allem steht ein tiefgreifender Respekt. Sie findet dafür klare und fließende Worte, die sich an den Ufern entlang schlängeln, die Flüsse kurz streicheln, um sie dann wieder ungestört zurückzulassen. Es ist, als trinke man einen kleinen Schluck aus den Wassern des jeweils genannten Flusses und schmecke seine Essenz – oder erahne sie. […] azur ton nähe – flussdiktate ist ein wunderschöner, geistreicher Gedichtband voll Sprachkunst und Emotion, der seinem Thema das richtige Maß an Aufmerksamkeit, Begeisterung und Respekt entgegenbringt.

Peter Marius Huemer in helden der freizeit

In ihrem Debüt „azur ton nähe. flussdiktate“ transformiert Siljarosa Schletterer das fluide Geflecht von Flussläufen und kreuzt ihre Wesenheiten mit anthropomorphen Erfahrungen. Dadurch entstehen poetische Bedeutungs- und Beziehungsräume von ­Natur, Mensch und Sprache, die beim Auftreffen auf den Leser oder die Leserin ein Gefühl von mehrfachem Eintauchen evozieren. In die Gedichte, in imaginierte Flüsse und Bäche und in uns selbst. Wie ist also das Verhältnis von Fluss und Gedicht zu begreifen? […] Die elf Grafiken von Franz Wassermann kommunizieren mit den Texten in ihrer Vielschichtigkeit und gesellschaftlichen Relevanz. All das gilt es also (laut) lesend, lauschend und staunend selbst zu erforschen.

Semier Insayif Die Furche 24. November 2022

[…] zu den schönsten und genausten Bücher gehört auch „azur ton nähe – flussdiktate“ […]. Ich finde diesen Band sehr überzeugend […].

Katja Gasser in JUBILÄUM: Lese.Auslese Sommer 2022 (ab Minute 49:14)

Das Zielführende an konzeptuellen und zugleich poetischen Gedichtzyklen ist vor allem, dass sie besondere Tiefgänge offenbaren, Gewichtungen voll Nachdrücklichkeit! Siljarosa Schletterers Gedichtband „azur ton nähe“, flussdiktate, ist eine liebende, empathische und durch und durch konsequent gemachte Auseinandersetzung mit Wesen, Struktur und topografischen Details von Flüssen und deren Einflusssphären. Eine weitreichende Metaphorik und Genauigkeit im Umgang mit der Sprache ist diesen Gedichten, von denen jedes einem Gewässer und dessen Koordinaten zugetan ist, immanent. Die, auch optisch spannenden Texte, sind aus der Verschränkung kleinster konkreter Details („der föhn läuft vorbei“) mit einer Metasprache („nässekollektiv“) gebaut. Das Nahverhältnis zwischen Schreiben und Fließen ist seit jeher evident. In diesem Buch findet es eine äußerst gelungene Umsetzung: In Form von “herzantwort“(en) – in schöner Korrespondenz mit Franz Wassermanns Bildern.

Petra Ganglbauer: Buchtipps für den Sommer für den Berufsverband Österreichischer SchreibpädagogInnen“ (BOeS bzw. BÖS)

Wasser ist Leben, ist Dynamik und – das belegt nun der erste Gedichtband aus der Feder Siljarosa Schletterers – auch Stoff für faszinierende Poesie. Findet in ihr das Lebenselement seinen Raum, so führt uns die lyrische Reise oft in tiefe Gefilde. […] „azur ton nähe. flussdiktate“ wirft uns dazu in die Wellen unserer Herzen hinein. […] Aus: Was uns die Flüsse sagen –Siljarosa Schletterers neue Lyrik geht den Lauten der Gewässer nach

Björn Hayer in der Bücherbeilage des Luxemburger Tageblatts

Das Gefühls- und Gewässernetz ist perfekt im Layout gespiegelt. Die einzelnen Gedichte brechen zuerst als versteckte Quelle auf, geben sich Koordinaten und springen dann in Gestalt abgeflachter Steine über die Wellen, die zwischen den Zeilen schäumen. Gerade als alles an seinem Ort vertäut zu sein scheint, tut sich das letzte Kapitel auf: „Sonderkoordinaten“ (84). Wenn das „klassische Buch“ zu Ende gelesen ist, präsentiert sich ein geheimnisvoller QR- Code, der eindringlich wie in einem Märchen darum bittet, aufgesperrt zu werden. Und tatsächlich, es eröffnet sich das „versteckte Kapitel“. Sogenannte Sonderkoordinaten greifen noch einmal auf alle Sinne zu und zeigen eine Bildergalerie, werfen Töne an, stellen ein Hörbuch vor […].

Helmuth Schönauer in BIP

Siljarosa Schletterer vernetzt raffiniert die einzelnen Fließströme mit lyrischen Aussichtspunkten, ihre Gedichte sprechen mannigfaltig die Sinne an, und selbst das Medium des Drucks wird aufgebrochen und neu entdeckt, wenn die Buchstaben mit Hilfe des digitalen Netzes über den verwischten Bildern frisch ausgegossen werden.

Helmuth Schönauer auf schöpfblog

[…] Die Lyrikerin hat eine sehr schöne Form gefunden, ihre Gedichte zu gliedern und einzuordnen. Jedes Gedicht hat einen Titel, der aus dem Namen des Gewässers und seinen geographischen Koordinaten besteht. So reise ich strömend durch Österreich mit seinen großen Flüssen und kleinen Bergbächen und weiter über die Schweiz nach Deutschland, in die Niederlande und auch nach Italien, zu Venedigs Kanälen. Schletterer teilt den Band in drei Kapitel ein, die im Titel bereits genannt sind: azur, ton, nähe. Je nachdem, was die Gewässer auslösen, welche Worte oder auch Gefühle oder Erinnerungen sie hervorbringen, sind sie einem der Kapitel zugeordnet, wobei das letzte Kapitel am sinnlichsten ist. Ich habe das Gefühl, dass die Gewässer jeweils eine ganz eigene Sprache sprechen, die die Dichterin ganz zart einfängt und mit ihrer eigenen Stimme zu wunderbarer Poesie übersetzt.

Marina Büttner in literaturleuchtet

Siljarosa Schletterer ist ein Glücksfall für die Dichtung, denn sie hat sich ganz der Poesie verschrieben. Dabei bleibt sie absolut authentisch und wahrhaftig – wann darf man das schon so behaupten? In ihrem neuen Buch hat sie sich auf eine Suche begeben, die das Leben grundsätzlich defniert: jener nach Wasser. Dabei gelingt ihr eine poetische Kartografierung dieses Elements, wie es sie noch nie gab. Siljarosa Schletterer – das ist Bewusstwerdung und Verinnerlichung par exellance. Und klar doch, man kann ihre Gedichte persönlich mögen – oder auch nicht: Großartig, zeitlos und bedeutsam bleiben sie trotzdem! Link

Michael Stavaric

semier insayif

mundfremde silben

Poesie-Botschafterin

Romina Nikolić

Poesie und das Verbindende einer poetisierten Gesellschaft hat sich Siljarosa Schletterer zum Lebensziel gemacht. Ein Brennen für das poetische Wort, seinem Aufschrei, seiner Anklage, seiner Versöhnlichkeit findet sich in ihren Texten, die das Fragile fangen wollen und wieder ziehen lassen. Freiheit, Gleichheit und Mut, der Poesie einen neuen Atem zu geben.

Isabella Feimer

…motivierende Thesen gegen die „Schweigespirale“…

Joachim Leitner, TT

Nicht doch. Es gibt Ausbrüche aus der Selbstbezogenheit. Engagiert und eindringlich, aber keineswegs platt ist Siljarosa Schletterers Thematisierung der Tierrechte.“

Florian Bissig NZZ am Sonntag

Diese junge Kollegin ergreift selbstbewusst und reflektiert das Wort, weil auch ihr die Lebenskraft der Literatin in einstürmender Welt im sprachlichen Gestalten liegt, für uns sind Wort‹ und ›Leben‹ untrennbar verbunden.“

Marlen Schachinger

portraits

Christina Vettorazzi: [LITERATUR]BETRIEB UNTER VIER AUGEN: IM GESPRÄCH MIT SILJAROSA SCHLETTERER im komplex Kulturmagazin Innsbruck

Markus Stegmayr: Die Poetische Flussbegegnungen – Kronenzeitung


artikel

Markus Stegmayr: Die Poetische Flussbegegnungen – Kronenzeitung

Manuel Matt: Große Kunst und ihr oftmals schmaler Lohn – Oberländer Rundschau

Markus Stegmayr: Umtriebige „Lyrik-Schwestern“, Kronen Zeitung

Anja Larch: Festivals, Lyrik und Jedermann, 07.08.2020, TT-online

Anja Larch: „Arbeit statt Almosen“: Österreichische Autorinnen starten Crowdfunding-Projekt  

Georg Hubmann: Junge Kunst mit Sinn fürs Große, Bezirksblätter, August 2019: https://www.meinbezirk.at/hall-rum/c-lokales/junge-kuenstlerinnen-gaben-ein-musikalisch-literarisches-klangbad-quer-durch-die-musikgeschichte_a3586275


interviews

Margrit Kinstner: ÖDA 6 Fragen an Siljarosa Schletterer

Robert Renk: Wagnersches Magazin, S40/41

Walter Pobaschnig: Literatur outdoor -Worte sind Wege


Foto: Dino Bossnini
Werbung